Hier erzähle ich meine Geschichte, wie mein Seelenpartner zu
mir geführt wurde, und ich meine es so, wie ich es sage, er wurde zu mir
geführt, ich habe ihn nicht gesucht.
Aber beginnen wir am Anfang. Ich hatte mich schick gemacht
und wollte zu einem schamanischen Abend bei einer Bekannten. Obwohl ich mich
nicht an viele Dinge in der Vergangenheit erinnern kann, mein Langzeitgedächtnis
ist nicht das Beste, ist mir die erste Begegnung mit meinem Seelenpartner, was
ich damals noch nicht wußte, in tiefer Erinnerung geblieben. Ich betrat den
Veranstaltungsraum und da saß er an der Wand gegenüber. Unsere Blicke trafen
sich und ich fühlte mich magisch zu ihm hingezogen. Merkwürdig, dachte ich so
bei mir, was macht er hier? Er ist bestimmt der Freund meiner Bekannten und so
war es dann auch. Er stellte sich mir vor, sagte mir seinen Namen, den ich
überhaupt nicht mitbekam, weil er mich so verwirrte, als ich in seiner Energie
stand. Warum finde ich ihn bloß so anziehend? Gut, er sieht ganz nett aus, hat
sehr schöne Augen, in den ich mich verlieren könnte, doch meinem Beuteschema
entsprach er überhaupt nicht. Und doch konnte ich mich energetisch den ganzen
Abend nicht von ihm lossagen und immer wenn wir uns im Raum begegneten, kam
eine tiefe Unruhe in mir auf. Ich zwang meine Emotionen zur Ruhe zu kommen, in
dem ich meinem Verstand diktierte: Das ist der Freund meiner Bekannten, der ist
tabu! Und so versuchte ich mich auf die Veranstaltung zu konzentrieren, die im
Übrigen dann auch sehr schön wurde.
Unsere zweite Begegnung war dann schon auf einer anderen
Ebene, er kam zu mir in die Veranstaltung mit seiner Partnerin, meiner
Bekannten, die zum damaligen Zeitpunkt schon gar nicht mehr zusammen waren, was
ich aber nicht wußte. Ich spürte wieder meine Unruhe in mir, konnte sie aber
aufgrund meiner Konzentration, den Abend organisieren und leiten zu wollen,
hintenan stellen. In dieser Veranstaltung stelle ich mich als Medium für die
Geistige Welt zur Verfügung, um Botschaften für die anwesenden Teilnehmer zu
übermitteln. Da ich in meinem Bewusstseinszustand nicht immer alles so genau
mitbekomme, wer welche Botschaft durch mich bekommt, war es mal wieder sehr
besonders als er an die Reihe kam. Ich kann mich genau noch an den Moment
erinnern, was ich zu ihm sagte und was ich in ihm gesehen habe. Ein
schillernder Phönix stieg aus der Asche, als ich ihn ansah, groß und mächtig,
wunderschön glänzte sein Gefieder in den herrlichsten Regenbogenfarben und er
breitete seine Flügel herrschaftlich aus und flog sanft und behäbig in den
Himmel hinauf. Seine Federkrone schillerte dabei im Sonnenlicht. Dieses Bild
gab ich an ihn weiter, welches mich noch lange beeindruckt hat. Steh auf und
gehe los, sagte ich ihm, mache dich nicht klein, denn deine Bestimmung ist es
großartig zu sein! Nach der Veranstaltung haben wir uns noch einen Moment
darüber unterhalten und ich merkte, er konnte dieses Bild und die Botschaft
noch nicht wirklich annehmen. Und auch in der normalen Unterhaltung sah ich
sein großes Licht in ihm, welches er nicht wahrnahm.
Heute weiß ich, dass ich
mein eigenes Seelenlicht in ihm gesehen habe, doch damals war mir das völlig
unbekannt und ich wollte es wahrscheinlich auch nicht wahrnehmen, da ich mitten
in meiner Trennnung von meinem Partner steckte.
Wennig später tauchte er dann als mein Klient in der Praxis
auf. Dort erfuhr ich dann auch, dass er sich getrennt hatte und in der
Verarbeitung steckte. Wir arbeiten ein paarmal zusammen, meine Unruhe hatte ich
professionell ganz tief nach irgendwo ganz unten verschoben, denn ich wollte
ihm bei seinem Loslassprozess helfen. Da war keine eigene Absicht, ihn näher
kennenlernen zu wollen, weil mir meine Berufsethik dabei auch im Wege stand.
Hinzu kam, dass ich jetzt in Scheidung lebte und ich ganz andere Sorgen hatte.
Meine eigene Trennung war schon so geführt von der Geistigen
Welt, dass es mich zum damaligen Zeitpunkt sehr verwirrte. Ich hätte mich nicht
getrennt, doch die Hinweise, die auf mich einströmten, ließen keine andere
Wahl zu. Gut, ich war nicht besonders glücklich, aber es war auch nicht
schlimm. Es dümpelte so vor sich hin, jeder war in seiner Rolle gefangen, mal
mehr und mal weniger. Meine Berufung, so dachte ich, würde ich in Ausübung
meiner Heilerpraxis schon leben. Der Mensch denkt und Gott lenkt! Das durfte
ich dann an eigenem Leib zu spüren bekommen. Meine Freundin weinte bittere
Tränen um die Energie, die sie in unserem Haus spürte. Ich bekam von jetzt auf
gleich Bluthochdruck, wo ich doch sonst nur das Gegenteil hatte. Ich glaube,
den Ausschlag, dass ich mich dann endlich bewegte, war dann der Unfall meines
Katers. Er wurde mitten in der Nacht von einem Auto erfasst und böse
angefahren. Durch einen Traum alarmierte er mich und ich fand ihn im Gras
unseres Gartens. Wie er dort hingekommen ist, weiss ich nicht, vielleicht hat
er sich unter Adrenalin noch dort hingeschleppt. Nach kurzem Anschauen stand
jedenfalls fest, er kann nicht mehr laufen, das Becken kippte immer unnatürlich
zur Seite weg, seine Augen schauten mich klar und unter Schock an und sagten,
bitte hilf mir. Jetzt muss ich kurz erklären, dass ist nicht nur einfach ein
Kater, sondern zwischen uns gibt es auch eine ganz besondere Beziehung, er passt
einfach gut auf mich auf, seitdem er bei mir ist. Später wurde mir dann klar,
dass er mir mit seinem Verhalten eine ganz wichtige Botschaft schickte, doch
damals stand die ärztliche Versorgung an erster Stelle. Glatter Beckenbruch und
es muss nicht einmal operiert werden, 6 Wochen Käfighaltung, dann sehen wir
weiter! So die Aussage des Tierarztes. Wie das gehen sollte, war mir
schleierhaft, war mein Kater doch ein Freigänger. Nach 3 Wochen im Käfig hatte
er jeden Lebenswillen verloren und wollte nur noch sterben, er rührte kein
Futter mehr an und wurde immer dünner. Aus lauter Verzweiflung nahm ich ihn aus
dem Käfig und sagte ihm, dann ich ihn freilassen würde, wenn er jetzt selbst
gut für sich sorgen und nicht viel herumlaufen würde. Was soll ich sagen,
er wusste genau, was richtig für ihn war, verkroch sich unter dem Schrank und
kam nur zum Fressen und für die Toilettengänge hervor. In dieser doch wichtigen
Zeit der Rekonvaleszenz wurde mir die Botschaft meines Katers
immer deutlicher, er präsentierte mir seine Bewegungsunfähigkeit, nein es war
meine Starre! Mein Nichtsehenwollen, wie mein Leben verläuft, mein
Dahindümpeln, mit dem Wenigen zufrieden zu sein. Es gibt da draussen noch so
viel mehr, Glück, Lebensfreude, Zufriedenheit und seiner Bestimmung zu folgen,
doch damals war ich davon noch nicht wirklich überzeugt.
Doch tief in mir gab es da eine Kraft oder ein Gefühl, das
mir sagte, ich muss mich trennen und als ich dann meinen ganzen Mut
zusammennahm und es meinem Mann sagte, in diesem Moment machte mein Kater die
ersten vorsichtigen Schritte wieder ganz allein. Ich konnte es nicht fassen!
Was für eine Synchronizität! Ich begann zu verstehen, dass ich unter einer
besonderen Führung stand, die auch meinem Kater anheim war. So beschloß ich,
der Geistigen Welt eine Prüfung aufzuerlegen. Voller innerer Wut, dass man es
mit mir ja machen konnte, sagte ich ihnen, wenn ihr wollt, dass ich mich
trenne, dann bezahlt ihr auch die Scheidungskosten. Tja, was soll ich sagen,
ich habe nicht einen Cent bezahlt. Es wurde von Anfang an geführt: die Wahl der
Anwältin, das Angebot der Anwaltsgehilfin, den Antrag auf
Verfahrenskostenbeihilfe auszufüllen, die schnelle Abwicklung der Scheidung. Da
soll mir einer noch mal sagen, wir hätten eine freie Wahl!
Diese deutliche Führung machte mir jedenfalls klar, dass ich
eine Bestimmung, einen Seelenplan zu erfüllen hätte, und dass es der Geistigen
Welt damit sehr wichtig ist.
Nach der Scheidung kamen dann gesundheitliche Probleme auf
mich zu, die durch familäre Angelegenheiten ausgelöst wurden. Bei einem meiner
Meditationsabende war ER, mein Seelenpartner, dann auch wieder einmal anwesend und meinte, nachdem
alle gegangen waren, er würde spüren, dass es mir nicht gutgeht und mir gerne
Energie geben, was ich dankend annahm. In all den Irrungen und Wirrungen, in
denen ich gerade wieder steckte, war dies ein heller Lichtblick. Ich spürte,
wie gut mir die Energie tat und ich zu meiner inneren Mitte zurückfand. Für
mich war diese Situation, der Moment, der uns näher zusammenbrachte, ich
öffnete mich ihm ein wenig und schenkte ihm Vertrauen, nach und nach erfuhr er
die Zusammenhänge meines Unwohlseins und er war für mich da, als Freund, als
mein Vertrauter und Therapeut. So entstand langsam eine wunderbare
Freundschaft. Wir halfen uns gegenseitig in umseren Prozessen, immer dann, wenn
mal Zeit war oder wenn es gerade nötig war.
Ungefähr zur gleichen Zeit schickte ich den Wunsch an die
Geistige Welt, mir doch einen neuen Partner zuschicken, der mich bei meiner
Arbeit unterstützt. Auf die Idee, dass er schon ganz in meiner Nähe weilte, kam
ich damals noch nicht. Zu sehr stand die Freundschaft im Vordergrund und die
Tatsache, dass er mich sexuell nicht anzog. Ich sah ihn mit dem Herzen, mir war
es wichtig, dass es ihm gut geht und ich genoss seine Anwesenheit. Meine
früheren Erfahrungen mit Männern waren dahingehend geprägt, dass das erste
Kennenlernen immer über eine besondere sexuelle Anziehung ging. Da spielte
nicht das Herz die erste Geige, sondern die Hormone. Man ver-liebte sich, sog
die Energie des anderen in sich auf oder man gab seine Energie an den anderen
weiter. Immer im Bann des anderen. So kam das Ent-Lieben meist dann auch sehr
schnell, die Ernüchterung, oder sogar die Klarheit, dass man in irgendwelchen
Abhängigkeiten feststeckte.
Unsere Freundschaft
wurde immer intensiver, wir vertrauten uns die intimsten Sachen an und so
erfuhr ich dann auch, dass er sich eine neue Frau wünschte. Er erzählte mir von
seinen Vorlieben und wie er sich seine Frau vorstellte. Es ergab sich dann,
dass wir gemeinsam mit einer Teilnehmerin aus meinen Kursen einen Ausflug
machten, die ganz seinen Vorstellungen entsprach. Es war mir ein tiefes
Bedürfnis, ihn glücklich zu machen und so bemühte ich mich, die beiden näher
miteinander bekannt zu machen. Was soll ich sagen, letztendlich hat es nicht
funktioniert.
Heute weiss ich, warum.
Unsere intensive Nähe gab mir zu
denken, und wie es der „Zufall“ so will, schenkte mir eine Freundin ein Buch
über Seelenpartner. Ich erhielt viele Informationen über diese Art der
Verbindung und erkannte, dass mein Seelenpartner die ganze Zeit schon bei mir
war, es war mir einfach nur nicht bewußt. Es war eine große Freude auf der
einen Seite und eine große Unsicherheit auf der anderen Seite! Sah er das
genauso?
Wir fuhren nach Holland mit
unseren Kindern für ein Wochenende. Auch hier half das Schicksal nach und wir
teilten uns ein Zimmer mit Einzelbetten. In jener ersten Nacht, in der wir
gemeinsam in der Aura des anderen schliefen, passierte etwas ganz Wesentliches
mit uns. Wir wuchsen zusammen, anders kann ich es nicht beschreiben. Die Nähe,
die wir beide am nächsten Morgen für einander spürten, war unbeschreiblich groß
geworden. Da war keine Abhängigkeit zu spüren, sondern nur Einssein. Die
Freiheit im Einssein.
Ich danke meinem Schöpfer, der
Geistigen Welt, dass mir dieses Geschenk, meinen Seelenpartner zu finden, zu
Teil wurde. Wir sind jetzt auf dem Weg, unsere Bestimmung zu leben.
Ich liebe Dich von ganzem Herzen,
bedingungslos.
Namasté